Prof. Dr. Bernd Giezek: Vom Schängel zum Senator - durch Stolpern kommt man bisweilen weiter
Datum
Donnerstag, 19.05.2022
Beginn
19:00
Ende
22:00
Anmeldeschluss
Donnerstag, 12.05.2022
Prof. Dr. Bernd Giezek
Musikhaus Schönau GmbH
Schiffenberger Weg 11
35394 Gießen
SpeedRepeat GmbH & Co. KG
Grünberger Str. 140
35394 Gießen
Der gebürtige Rheinländer und Wahl-Gießener Bernd Giezek zeigt an seinem Wirken, wie vielfältig berufliche Karrieren sein können, wenn ich mir als Unternehmer diese Freiheit gebe oder wenn mir mein Unternehmen Freiräume öffnet.
Auch für einen studierten BWLer ist Gewinnmaximierung nicht das wichtigste Ziel.
In der digitalen Welt werden Routinearbeiten zunehmend durch künstliche Intelligenzen jeder Art übernommen.
Um so wichtiger ist es für Führungskräfte, diese Prozesse kreativ zu begleiten und die Mitarbeiter Tag für Tag zu motivieren, neue Aufgaben und Anforderungen zu erlernen.
Bernd Giezek wechselt in seinem beruflichen Alltag mehrfach täglich die Denkweise; er spricht mit Finanzbeamten über digitale Prüftechniken, mit Politikern über die Herausforderungen der Bildung in der digitalen Arbeitswelt, mit Musikern über Tonarten und Beats und mit seinen Mitgesellschaftern über Basketball.
Wenn eine Zahl dies beschreiben sollte, dann wäre es 360°!
Bei Rückfragen zur Veranstaltung oder zu ihrer Anmeldung melden Sie sich bitte bei:
Sylvia Völk
Telefon: 01520-930 53 07
E-Mail: events@mc-mittelhessen.de
Prof. Dr. Bernd Giezek
Als Babyboomer des Jahrgangs 1965 hatte ich das Glück, mit vielen gleichaltrigen Kindern jeden Tag auf der Straße zu spielen, durch den Wald zu ziehen und auf dem Bolzplatz zu kicken. Schon in der Kindheit konnte ich viele Eindrücke in mich aufsaugen.
Diese Saugkraft habe ich mir bis heute erhalten.
Ich sehe mich als Kind der 80er, nicht nur weil ich im Orwell Jahr 1984 mein Abi schaffte.
Die Musik dieser Zeit prägt mich bis heute, ohne dass ich deswegen nicht auch aktuelle Charts höre.1984 spielte ich auch das erste Mal Keyboard in einer Band.
In dieser spiele ich noch heute mit fast den gleichen Menschen.
Ich bin ein Zahlenmensch, einige meiner Studenten würden sagen ein Zahlennerd. Die Liebe zu den Zahlen erleichterte mir den Zugang zur Musik, auch wenn ich Mozart lieber höre als Bach.
Meine berufliche Karriere in der Bildung begann klassisch als Bankkaufmann, anschließend folgte das BWL-Studium in Gießen und dann 1993 die Rückkehr zur Bank.
Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes aus 1991 und das Inkrafttreten eines Gesetzes zum 1.1.1993 sollten diesen klassischen Weg dann schnell beenden.
Eine zufällige Begegnung am Ende des zweiten Semesters war der Grundstein für mein heutiges Unternehmen SpeedRepeat. Mein Kommilitone Frank und ich wollten lieber vor als hinter der Theke stehen und deswegen wollten wir unser Geld lieber mit Nachhilfe verdienen. Unser erster Kursraum war mein Wohnzimmer. Frank konnte gut reden, ich konnte damals eher gut rechnen. Gute Teams bestehen aus unterschiedlichen Menschen.
Anfang der 90er wurde dann die auch die Musik vom Hobby zum Beruf. Beide beruflichen Welten kreuzten sich aber erst Ende der 90er Jahre am sogenannten „Neuen Markt“ das erste Mal.
Ich war wieder in der Finanzwelt, mit der ich aber bis heute immer noch fremdele.
In der Musik habe ich schon damals erlebt, wie die Digitalisierung in Form einer mp3 ganze Geschäftsmodelle und Unternehmen zerreißt. 80% meiner damaligen Kollegen arbeiten nicht mehr in diesem Umfeld. Die Politik hat nochmal fast 20 Jahre gebraucht, um die Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ des Deutschen Bundestages ins Leben zu rufen. Dass ich mal in der großen Stadt Berlin im Regierungsviertel mit Politikern an einem Tisch sitzen darf, hatte ich mit 6 Jahren nicht vermutet, als ich das erste Mal Kontakt mit dem deutschen Bildungswesen bekam.
Musikhaus Schönau GmbH
Schiffenberger Weg 11
35394 Gießen
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